Die Technologie, die Chatbots antreibt, wird in Kürze in Mobiltelefonen zu finden sein. Ab dem nächsten Jahr könnten neue Smartphone-Modelle von Unternehmen wie Samsung und OnePlus möglicherweise mit generativen nativen Apps ausgestattet sein, die von der AI-Technologie von Meta angetrieben werden. Um diese Entwicklung zu ermöglichen, hat Meta separate Allianzen mit Mediatek und Qualcomm geschlossen, die renommierte Smartphone-Chiphersteller sind. Es ist erwähnenswert, dass ihre Prozessoren in der Mehrheit der Android-Telefone eingebettet sind und im Wesentlichen als das Gehirn dieser Geräte fungieren.
Mediatek kündigte am Mittwoch an, dass sie einen Chip der nächsten Generation einführen wollen, der die KI-Technologie von Meta, bekannt als das Llama 2-System, nutzen wird. Qualcomm gab bereits im Juli eine ähnliche Partnerschaft mit Meta bekannt. Dieser Vorstoß zielt darauf ab, eine der größten Herausforderungen in diesem aufkommenden Technologietrend zu bewältigen. Derzeit sind datenhungrige KI-Tools wie ChatGPT sehr teuer im Betrieb, da sie auf entfernte Cloud-Server angewiesen sind. Wenn sie auf Mobilgeräten nativ betrieben werden könnten, würde dies die wirtschaftlichen Barrieren für Entwickler erheblich senken, was die Entwicklung einer Vielzahl von neuen Apps und Diensten für Benutzer auslösen könnte.
Darüber hinaus unternimmt Meta Schritte, um Entwickler zu ermutigen, sein KI-Sprachmodell durch die kostenlose Bereitstellung des Codes zu nutzen. Allerdings äußern einige Experten Bedenken, dass dieser freizügige Ansatz den Weg für Schurkenelemente ebnen könnte, die die Technologie für schädliche Zwecke nutzen. Für den durchschnittlichen Benutzer könnte das ultimative Ziel dieser Innovation die Schaffung von personalisierten digitalen Assistenten sein, welche Ratschläge und Tipps liefern, die auf die individuellen Vorlieben, Internetaktivitäten, Gesundheitsdaten, Standortdaten und Sprechstile eines Nutzers abgestimmt sind. Mit diesen KI-Entitäten kann dann auf verschiedenste Weisen kommuniziert werden.
Die neuen Dienste, die auf einzelnen Geräten laufen werden, versprechen eine verbesserte Datensicherheit und -schutz im Vergleich zu den aktuellen cloudbasierten Systemen. Das ist das attraktive Angebot, das Qualcomm und Mediatek hervorheben. Sie prophezeien, dass Chatbots, die direkt von einem Gerät aus operieren, schneller reagieren können als ihre Cloud-basierten Pendants, da sie nicht auf überlastete Internetnetzwerke oder Server angewiesen sind. Sie fügten hinzu, dass die Nutzer sogar in der Lage wären, offline mit den Bots zu interagieren, was z. B. nützlich sein könnte, wenn man eine E-Mail während der U-Bahnfahrt schreibt oder sich während eines Fluges auf ein Geschäftstreffen vorbereitet.
Ein weiterer allgemeiner Vorteil wäre die potenzielle Reduzierung des Energieverbrauchs. Es ist allgemein bekannt, dass Datenzentren, die Chatbots betreiben, eine große Menge Wasser für Kühlzwecke verbrauchen. Tatsächlich haben neuere Studien gezeigt, dass das Training eines KI-Modells wie ChatGPT viel Energie benötigt - so viel wie das Leeren einer 500ml-Flasche. Mobiltelefone hingegen könnten diese KI-Modelle angeblich mit nur einem Bruchteil der Energie betreiben, so Qualcomm. Obwohl sie keine spezifischen Zahlen geliefert haben, ist es dennoch ein vielversprechender Ausblick. Es ist wichtig zu beachten, dass Meta nicht das einzige Unternehmen ist, das versucht, KI auf Smartphones zu bringen - Google hat auch kürzlich bekannt gegeben, dass es eine leichtere Version seines neuesten großen Sprachmodells, PaLM 2, erfolgreich auf Mobilgeräten betrieben hat.